Urgesteine verlassen St.-Anna-Realschule

In einer Feierstunde verabschiedete die St.-Anna-Realschule am Ende dieses Schuljahres mit Frau Deipenbrock-Meiß, Herrn Sieverding und Herrn Meinert drei Urgesteine der Lehrerschaft in den wohlverdienten Ruhestand.

Der Tag begann mit einem festlichen Gottesdienst unter der Leitung von Pastor Anstett in der St.-Otger-Kirche. Neben den sehr persönlichen Worten Pastor Anstetts, der selbst die St.-Anna-Realschule in seiner Stadtlohner Zeit begleitete, waren es vor allem die musikalischen Beiträge von Franziska Brenk, Lina Vens, Fabian van Rießen und Tobias Wenning, die für die sehr festliche Stimmung verantwortlich waren.

Im Anschluss fand im Forum der St.-Anna-Realschule eine Feierstunde statt. Nach der Begrüßung durch Schulleiter Rüdiger Schipper wurden die drei Mitarbeiter und ihre langjährige Arbeit gewürdigt. Eine Gemeinsamkeit aller Beiträge war dabei die Feststellung, dass für alle drei das Lehrersein nicht nur ein Beruf, sondern vielmehr eine „Berufung“ war. Dass an der St.-Anna-Realschule laut der Elternvertreterin Frau Ellen Lutum ein großartiges familiäres Verhältnis herrscht, in der Werte nicht nur unterrichtet, sondern auch gelebt werden, liegt mit an dem Wirken von Frau Deipenbrock-Meiß, Herrn Sieverding und Herrn Meinert.

Irmhild Deipenbrock-Meiß begann ihren Dienst als Lehrerin an der St.-Anna-Realschule im Jahr 2001. In den folgenden 21 Jahren unterrichtete sie mit viel Herzblut u. a. die Fächer Deutsch und Kunst. Beweise ihres Schaffens finden sich in Form von Kunstwerken im gesamten Schulgebäude. Dass ihr das Wohl der Schülerinnen und Schüler immer am Herzen lag und liegt, zeigt folgendes Zitat einer ehemaligen Schülerin: „Frau Deipenbrock-Meiß hat immer gefragt, wie es mir geht – einfach so, zwischendurch. Und über meine guten Noten hat sie sich noch mehr gefreut als ich!“ Wichtig war ihr ebenso stets das gute Miteinander des Mitarbeiterteams. So war sie seit 2007 gewählter Teil der Mitarbeitervertretung. Sehr beeindruckt zeigte sich Schulleiter Rüdiger Schipper über das große Engagement, mit dem sich Frau Deipenbrock-Meiß in ihren letzten Arbeitsjahren in das Unterrichten mit den digitalen Medien eingearbeitet hat, so dass ihre Klassen während der Phasen des Lockdowns kompetenten digitalen Unterricht genießen konnten.

Seit 1993 unterrichtete Rolf Sieverding als Lehrer an der Schule. Dabei war er früh morgens fast immer der erste, der die Schule betrat. Zur Vorbereitung seines Unterrichts nutzte er die Zeit am Wochenende, baute Versuche auf, installierte Computer im Informatikraum und half auch als „Hausmeister“ aus. Sein gutes Verhältnis zu den Schülerinnen und Schülern zeigt die Tatsache, dass sie ihn fast drei Jahrzehnte zum SV-Lehrer wählten. Ins Leben gerufen hat er in dieser Zeit die Anna-Party, die gerne von ehemaligen und aktiven Schülern besucht wird. Stets hatte Herr Sieverding ein offenes Ohr für Anliegen, Nöte und Sorgen der Schüler. Auch nach Dienstschluss löste er Verständnisschwierigkeiten bei Mathematikhausaufgaben, nahm sich Zeit für persönliche Gespräche.

Noch ein Jahr länger begleitete Herr Meinert das Schulleben der St.-Anna-Realschule. In dieser Zeit hinterließ er sehr viele Spuren, brachte Hunderten von Schülerinnen und Schülern das sichere Fahren auf dem Mofa bei. Zudem engagierte er sich besonders im Feld der Berufsvorbereitung. Auch dank seines Einsatzes konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Fähigkeiten ausloten, die Bildungsangebote weiterführender Schulen kennenlernen und erste Einblicke in die Berufswelt erhalten. Gemeinsam mit Ruth Kreielkamp-Gesing etablierte er den „EX-Perten-Tag“, bei dem ehemalige Schülerinnen und Schüler den Neunern von ihrem schulischen und beruflichen Werdegang berichten. Bei einer so umfangreichen Berufswahlvorbereitung ist klar: Wer an St.-Anna seinen Abschluss macht, findet einen Anschluss. Dabei verlor Herr Meinert seine ehemaligen Schäfchen nicht aus den Augen. Beeindruckend ist die Tatsache, dass Herr Meinert weiterhin mit vielen seiner ehemaligen Schülern Kontakt hat, ihren weiteren Lebensweg nicht aus den Augen verliert.

Selbstverständlich ließen es sich auch die drei (Un-)Ruheständler von St.-Anna nicht nehmen, noch ein paar Worte an die Festgemeinschaft zu richten. Einig waren sich alle drei, dass der „Gute Geist von St.-Anna“ stets lebendig bleiben, dass weiterhin Gemeinschaft gelebt werden soll.

Begleitet wurde die Feierstunde durch ein musikalisches Bühnenprogramm voller Höhepunkte. Besonders zu betonen sind hierbei die zahlreichen Schülerbeiträge. Sowohl Lina Vens und Fabian van Rießen am Saxofon als auch Luisa Martens (Gesang) kamen dafür gerne noch einmal in die Schule, obwohl sie in der Vorwoche bereits entlassen wurden. Das Publikum war begeistert von ihren Darbietungen.

Im Anschluss wurde beim gemütlichen Beisammensein noch ein wenig Abschied gefeiert, gemeinsame Erinnerungen ausgetauscht.