Workshop “Kommunikation” am Methodentag

Der erste Methodentag im Schuljahr 2020/21 gestaltete sich für den 10. Jahrgang als Workshop, der gemeinsam mit der Stiftung Haus Hall, einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung, durchgeführt wurde. Wegen der Corona-Pandemie musste der Ablauf etwas umgestellt werden: Während die Zehntklässler in den Jahren zuvor in die Einrichtung nach Gescher fuhren, reisten deren Mitarbeiter*innen Monika Holtmann-Gesing, Dagmar Tegeler und Markus Bönning nach Stadtlohn, um im Forum mit den jungen Leuten das Thema “Kommunikation” anzugehen.   

Monika Holtmann-Gesing, in der Stiftung zuständig für den Fachbereich Fortbildung, knüpfte  an das von den Schüler*innen bereits im Deutschunterricht erworbene Wissen zum Thema “Kommunikation” an und analysierte unterschiedliches Gesprächsverhalten in Konfliktsitua-tionen. Bin ich jemand, der vom Konflikt ablenkt und einfach das Thema wechselt? Oder neige ich dazu, den anderen zu beschuldigen, um mich “aus der Affäre zu ziehen”? Die von der Psychotherapeutin Virginia Satir beschriebenen Kommunikationstypen halfen bei der Einschätzung. Im Rollenspiel wurden verschiedene Verhaltensmuster erprobt und in ihrer Wirkung beurteilt.

Im Fortgang des Workshops wurde die Frage fokussiert, wie Verständigung funktionieren kann, wenn eine “Behinderung” auftritt. Dagmar Tegeler, die in den Werkstätten von Haus Hall arbeitet, stellte den Jugendlichen die Unterstützte Kommunikation (UK) vor. “Die UK hat das Ziel, den Menschen mit Behinderung eine Chance zu geben, sich mitzuteilen und verstanden zu werden. Auch sie haben das Recht, selbstbestimmt zu leben”, leitete Frau Tegeler ihre Ausführungen ein. Dementsprechend brachte sie den Schüler*innen die Gebärde  “Ich will nicht!” bei. Sie nannte die Ursachen von Sprachlosigkeit und stellte körpereigene, symbolgestützte und elektronische Kommunikationsformen vor, die die Verständigung ohne Sprache ermöglichen. Anschaulichkeit erzielte die Referentin durch die Aufforderung zum  Mitmachen.

Den letzten Teil des Workshops moderierte Markus Bönning, der in der Einrichtung die Stabsstelle Personalgewinnung besetzt. Nachdem er die Stiftung Haus Hall, ihre Gründung  und Entwicklung beschrieben hatte, stellte er die ganze Bandbreite der Beschäftigungsmög-lichkeiten vor – beginnend in der Verwaltung, über die Arbeit in den Werkstätten, die Pflege  und die Förderung der Menschen mit Behinderung.

 

Der so verbrachte Schulmorgen stärkte die kommunikative Kompetenz der Lernenden, führte bei einigen Zehntklässlern aber auch zu der Überlegung, sich in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung zu engagieren.