Gegen das Vergessen – #nie wieder!

Am 11.01.2024 durften wir an unserer Schule Bert Woudstra zu einem Vortrag begrüßen. In seinem Vortrag „Wechselnde Haustüren“ erzählte er unseren 9. & 10. Jahrgängen von seiner 5-jährigen Flucht vor den Nazis in den Niederlanden.

Wir fanden den Vortrag sehr interessant und bewegend, darum möchten wir euch jetzt darüber berichten.

 

Zur Zeit des Zweiten Weltkrieges lebten 120.000 jüdische Menschen in den Niederlanden. Davon überlebte nur jeder Sechste den Krieg. Bert Woudstra ist einer davon. Wie durch ein Wunder überstand er als jüdisches Kind die Verbrechen der Nazis.

Bert Woudstra wurde am 19. Februar 1932 als Sohn jüdischer Eltern in Enschede geboren. Er erzählte, dass er jetzt ein glückliches Leben habe, obwohl seine Kindheit schrecklich schrecklich war. Der heute 91-Jährige überlebte diese Zeit, in der die Nazis die Niederlande besetzt hielten, weil er mit seiner Mutter und seinem Bruder untertauchen konnte. Sein Vater ist in einem Konzentrationslager gestorben. Seinem Bruder gelang die Flucht nach Großbritannien. Seitdem er 8 Jahre alt war, musste er sich verstecken. Still im Raum war es, als er erzählte, dass er 13-mal die Verstecke wechselte, um den Holocaust zu entkommen. In dieser Zeit der Not waren sein Kinderbuch und sein Teddybär seine größte Freude. Einmal hatte ein Gastapo-Mann, während eines Zahnarzt-Besuchs von einer bevorstehenden Razzia geredet, woraufhin der Zahnarzt Bert Woudstra noch gerade rechtzeitig warnen konnte. Ein anderes Mal verlangte ein unbekannter Erpresser sehr viel Geld von Woudstras Mutter, sonst würde der Erpresser das Versteck verraten. Besonders bewegend fanden wir, dass Bert Woudstra sich mit seiner Mutter im Wald verstecken musste. Dafür nahmen sie ein Auto, welches Sie mit Laub und Ästen bedeckten. Im Wald blieben sie 10 Tage, danach kamen Sie bei einem alten Fischer unter. Dort färbte Bert Woudstra seine schwarzen Haare mit Wasserstoffperoxid hellblond, damit er arisch aussah. Denn er und seine Mutter wollten mit einem Menschenschmuggler über Amsterdam nach Spanien fliehen. Doch der Menschenschmuggler kam trotz Bezahlung nicht, sodass das Vorhaben nicht klappte und sie nach Haarsten flüchteten mussten.

 Am 01.04.1945 wurde Enschede vom Krieg befreit. Ende April 1945 konnten Bert Woudstra und seine Mutter in ihr ursprüngliches Haus zurück. Bert Woudstra war damals 13 Jahre alt.

Wir bedankten uns für den Vortrag mit einem sehr lauten Applaus, da dieser sehr interessant war und uns nochmal andere Einblicke gezeigt hat.

 

Carolin Schmittmann, Charlotte Döbbelt