In einer Zeit, in der der Zusammenhalt zwischen den Generationen oft auf die Probe gestellt wird, haben das St. Josef Senioren- und Pflegezentrum Stadtlohn und die St.-Anna-Realschule gemeinsam unter dem Namen “Anna trifft Josef” eine Arbeitsgemeinschaft durchgeführt, die den 9. und 10. Jahrgang der Schule dazu ermutigt, mit den Bewohnern des Pflegezentrums in Kontakt zu treten und voneinander zu lernen.
Bevor die Schülerinnen und Schüler jedoch ihre ersten Schritte in die Welt des Alters machten, wurden sie umfassend geschult. Themen wie Demenz, chronische Erkrankungen und der Umgang mit Hilfsmitteln standen auf dem Lehrplan. Praktische Übungen wie das Messen von Blutzucker und Blutdruck sowie das Erproben des Umgangs mit Rollstühlen bereiteten die Jugendlichen auf ihre zukünftige Rolle vor. Doch nicht nur die physischen Aspekte wurden angesprochen, sondern auch emotionale Herausforderungen wie Trennung, Abschied und Trauer.
Nach dieser intensiven Vorbereitung war es Zeit für die Schülerinnen und Schüler, ihr neu erworbenes Wissen in die Praxis umzusetzen. Sie begleiteten die Bewohner des Pflegezentrums in ihrem Alltag, spielten mit ihnen, lasen ihnen Geschichten vor und genossen gemeinsame Spaziergänge. In diesen Momenten wurde deutlich, wie wertvoll der direkte Austausch zwischen den Generationen ist und wie viel Freude und Erkenntnis er bringen kann.
Am Ende dieses Projekts erhielten die Schülerinnen und Schüler in einer gemeinsamen Feierstunde ihre wohlverdienten Zertifikate. Hervorgehoben wurde von allen Seiten die Bedeutung der Arbeitsgemeinschaft, die ein voller Erfolg auf allen Ebenen war. Die Schülerinnen und Schüler hatten nicht nur wertvolle Erfahrungen gesammelt und ihr Verständnis für die Bedürfnisse älterer Menschen vertieft, sondern auch neue Freundschaften geschlossen und ein tieferes Verständnis für die Werte der Solidarität und des Zusammenhalts entwickelt.
In Anbetracht dieser positiven Erfahrungen und der spürbaren Vorteile für alle Beteiligten kann man mit Sicherheit sagen: “Anna trifft Josef” war mehr als nur ein Projekt – es war eine Bereicherung für die gesamte Gemeinschaft. Und die einhellige Meinung aller Beteiligten lautet: Gerne wieder!